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Was ist Cloaking und wie wird es in der SEO eingesetzt?

Geschrieben von Kevin Kyburz

Veröffentlicht am

Cloaking Blogbeitrag

Cloaking, aus dem Englischen für »Tarnung«, bezeichnet eine Methode, bei der Suchmaschinen und Nutzern unterschiedliche Inhalte dargestellt werden. Im Bereich SEO (Search Engine Optimization) wird dieses Vorgehen eingesetzt, um Suchmaschinen-Robots speziell optimierte Inhalte zu präsentieren, während menschliche Besucher andere, oft visuell ansprechendere, Inhalte zu sehen bekommen.

Ziel des Cloaking ist es in der Regel, ein besseres Ranking in den Suchergebnissen zu erzielen, ohne die Nutzererfahrung auf der Website zu beeinträchtigen. Oft kommen hierbei technische Tricks zum Einsatz, die das Verhalten des Website-Besuchers erkennen und entsprechend reagieren.

Beispielhaft wird durch Cloaking einer Suchmaschine ein reiner Textinhalt angezeigt, der mit bestimmten Keywords optimiert ist, während ein echter Besucher eine grafisch ansprechende Seite sieht. Dies kann durch die Erkennung der IP-Adresse des Nutzers oder des User-Agents des Webbrowsers geschehen.

Es ist wichtig zu betonen, dass Cloaking von vielen Suchmaschinen, insbesondere von Google, als Verstoss gegen die Webmaster-Richtlinien betrachtet wird, obwohl es Vorteile im Hinblick auf das Ranking bieten kann. Werden solche Techniken erkannt, kann dies zu einer Abstrafung oder sogar zur vollständigen Entfernung der Website aus dem Suchmaschinen-Index führen. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Cloaking auch dafür verwendet werden kann, Google und Co. eine harmlose Website zu präsentieren, während die User durch illegale Casino-Spiele etc. über den Tisch gezogen werden.

Diverse Cloaking-Techniken im Überblick

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Cloaking-Techniken entwickelt. Diese richten sich oft nach den technischen Möglichkeiten und den spezifischen Zielen der Webmaster. Hier ein kurzer Überblick über die gängigsten Methoden:

User-Agent Cloaking

Hierbei wird der User-Agent des Besuchers (z. B. der Browser oder der Suchmaschinen-Crawler) erkannt. Ist der Besucher ein Crawler einer Suchmaschine, bekommt er einen für SEO optimierten Inhalt zu sehen.

IP-basiertes Cloaking

Bei dieser Methode werden die IP-Adressen von Suchmaschinen-Crawlern erkannt. Besucher von diesen IPs erhalten speziell aufbereitete Inhalte.

JavaScript Cloaking

Einige Nutzer haben JavaScript in ihren Browsern deaktiviert. Daher können Webmaster mit JavaScript unterschiedliche Inhalte für diese Nutzergruppen erstellen.

HTTP-Referrer Cloaking

Hierbei werden die Inhalte basierend auf der Herkunftsseite des Nutzers (dem Referrer) angepasst.

Flash Cloaking

Suchmaschinen hatten lange Zeit Probleme, Flash-Inhalte korrekt zu indexieren. Daher wurde oft eine HTML-Version für Suchmaschinen und eine Flash-Version für Nutzer bereitgestellt.

Diese Technik verschleiert die tatsächliche URL, die hinter einem Link steht, oft um Affiliate-Links zu verbergen. Auf WordPress gibt es beispielsweise Dutzende Plug-ins, die dabei helfen. Ob es den Richtlinien von Google vollends entspricht, sei einmal dahingestellt.

Es ist entscheidend zu verstehen, dass nicht alle Cloaking-Methoden gleichermassen riskant sind. Während einige Techniken lediglich dazu dienen, die Nutzererfahrung zu verbessern, können andere von Suchmaschinen als irreführend angesehen werden.

Beispiele für Cloaking

Ein besseres Verständnis von Cloaking lässt sich oft durch konkrete Beispiele gewinnen. Hier sind einige gängige Anwendungen dieser Technik:

Keyword-Stuffing für Bots

Ein Webmaster erstellt eine Seite, die mit spezifischen Keywords überflutet ist, um ein besseres Ranking zu erzielen. Wenn der Crawler einer Suchmaschine die Seite besucht, sieht er diesen keywordreichen Inhalt. Ein echter Nutzer hingegen sieht eine visuell ansprechende Seite ohne die offensichtliche Keyword-Überladung.

Geografisches Cloaking

Ein Restaurant in Zürich möchte, dass Nutzer aus der Schweiz eine Seite mit Preisen in CHF und lokale Angebote sehen. Besucher aus Deutschland sehen Preise in Euro und andere Angebote. Dies wird manchmal für bessere Nutzererfahrung gemacht, kann aber ebenfalls als Cloaking betrachtet werden, wenn es dazu dient, Suchmaschinen zu täuschen.

Cloaking für mobile Geräte

Aufgrund der Zunahme mobiler Nutzer erkennen manche Websites, ob ein Besucher von einem mobilen Gerät kommt, und zeigen ihm eine mobile Version der Seite. Wenn diese Version sich stark von der Desktop-Version unterscheidet, kann das als Cloaking betrachtet werden.

Bildersetzung

Ein Online-Shop zeigt Suchmaschinen-Bots Bilder von Produkten mit hohem Suchvolumen, während echten Nutzern Bilder von tatsächlich verfügbaren oder beliebten Produkten angezeigt werden.

Cloaking ist nicht immer böswillig. In einigen Fällen wird es eingesetzt, um die Nutzererfahrung zu verbessern. Dennoch kann es, wenn es zur Täuschung von Suchmaschinen verwendet wird, zu schwerwiegenden Konsequenzen führen.

Welche Praktiken fallen unter Cloaking?

Cloaking ist ein facettenreiches Thema, bei dem verschiedene Techniken und Praktiken angewendet werden können. Doch welche genauen Vorgehensweisen fallen eigentlich unter diesen Begriff? Hier eine detaillierte Aufschlüsselung:

  • Versteckter Text und Links: Texte oder Links, die für den Nutzer unsichtbar sind, weil sie dieselbe Farbe wie der Hintergrund haben, gelten als Cloaking. Diese Technik wird oft genutzt, um Suchmaschinen zusätzliche Keywords zu präsentieren.
  • Seitenumleitungen (Hide URL): Hierbei werden Nutzer auf eine andere Seite weitergeleitet, als die, welche sie ursprünglich anklicken wollten. Für Suchmaschinen bleibt die ursprüngliche Seite jedoch sichtbar.
  • URL-Umleitung basierend auf User-Agent oder IP: Wenn der Inhalt einer URL basierend auf User-Agent oder IP-Adresse des Besuchers geändert wird, gilt dies als Cloaking.
  • Versteckte Inhalte mit CSS: Einige Webmaster nutzen Cascading Style Sheets (CSS), um Inhalte für Nutzer zu verbergen, die für Suchmaschinen sichtbar bleiben.
  • Schnelles Wechseln von Inhalten: Wenn der Content einer Webseite nach der Indexierung durch eine Suchmaschine schnell geändert wird, um echten Nutzern andere Inhalte zu zeigen, wird dies auch als Form des Cloaking betrachtet.
  • Doppelte Inhalte: Das Anzeigen von Inhalten, die auf einer anderen Seite dupliziert werden, nur um ein besseres Ranking zu erzielen, kann ebenfalls als Cloaking-Methode angesehen werden.
  • Missbrauch von Rich Snippets: Das Hinzufügen irreführender strukturierter Daten, die nicht zum tatsächlichen Inhalt der Seite passen, um attraktivere Suchergebnisse zu erzeugen.

Während einige dieser Praktiken in bestimmten Szenarien gerechtfertigt sein können, ist es entscheidend, den Richtlinien der Suchmaschinen zu folgen und die Techniken verantwortungsbewusst einzusetzen.

Warum man die Black Hat Cloaking-Methode vermeiden sollte

In der SEO-Welt wird ganz klar zwischen regelkonformen White Hat Methoden und Black Hat Technikenunterschieden, die bewusst gegen die Qualitätsrichtlinien von Google & Co. verstossen.  Wenn Cloaking zur Täuschung von Suchmaschinen eingesetzt wird, fällt es eindeutig in die Kategorie Black Hat. Doch warum sollte man diese Technik meiden? Hier sind die Gründe:

  1. Strafen von Suchmaschinen: Suchmaschinen wie Google haben klare Richtlinien gegen Cloaking. Websites, die nicht regelkonform sind, werden Strafen angedroht, was bis zur kompletten Entfernung der Seite aus dem Index führen kann.
  2. Vertrauensverlust bei Nutzern: Wenn Besucher bemerken, dass sie getäuscht wurden, sinkt das Vertrauen in die Website und somit in die dahinterstehende Marke oder das Unternehmen.
  3. Kurzfristiger Erfolg: Zwar mag Cloaking anfangs zu besseren Rankings führen, doch dieser Erfolg ist oft kurzlebig. Die langfristigen Schäden überwiegen bei Weitem den kurzfristigen Nutzen.
  4. Kosten für Korrekturen: Wenn eine Website wegen Cloaking bestraft wird, können die Kosten für die Behebung und den Wiederaufbau erheblich sein.
  5. Verlust von Traffic und Einnahmen: Eine Bestrafung oder schlechte Nutzererfahrung kann zu einem signifikanten Rückgang des Traffics und damit verbundenen Einnahmen führen.

Das Internet ist ein Ort, an dem Vertrauen und Glaubwürdigkeit zählen. Um langfristigen Erfolg zu gewährleisten, ist es weitaus sinnvoller, ethische SEO-Methoden  anzuwenden– gemeinsam mit this:matters an deiner Seite und echten Mehrwert für deine Nutzer zu bieten. 

Massnahmen gegen Cloaking: Erkennen und Beheben 

Die Verwendung von Cloaking kann, wie bereits mehrfach erwähnt, schwerwiegende Konsequenzen für eine Website haben, da sie gegen die Webmaster-Richtlinien von Suchmaschinen wie Google verstösst. 

Es ist also ganz besonders wichtig, diese Praktiken zu vermeiden und eventuell bestehendes Cloaking zu erkennen und zu beheben:

  1. Google Search Console nutzen: Überwache deine Website regelmäßig mit der Google Search Console. Dort kannst du Benachrichtigungen über manuelle Massnahmen oder Sicherheitsprobleme erhalten, die Cloaking betreffen könnten.
  2. Website-Tests mit verschiedenen User-Agents: Teste deine Website mit verschiedenen User-Agents, einschliesslich der von Suchmaschinen. Dies kann helfen, Unterschiede im angezeigten Content zu erkennen.
  3. Tools verwenden: Es gibt SEO-Tools, die speziell entwickelt wurden, um Cloaking zu erkennen. Sie können dabei helfen, unbeabsichtigtes Cloaking aufzudecken.
  4. Externe Audits: Ein externer SEO-Audit kann dabei helfen, Cloaking-Probleme oder andere Black Hat-SEO-Praktiken zu identifizieren und zu korrigieren.

Es ist immer besser, präventiv zu handeln und sich von Anfang an gegen Cloaking-Praktiken zu entscheiden. Die langfristigen Vorteile eines sauberen und vertrauenswürdigen Webauftritts überwiegen bei Weitem die kurzfristigen Gewinne, die durch unlautere Taktiken erzielt werden könnten.

FAQ

Was genau versteht man unter Cloaking in der SEO?

Cloaking bezieht sich auf eine Technik, bei der unterschiedliche Inhalte oder URLs an Nutzer und Suchmaschinen gesendet werden. Es ist eine Black Hat-SEO-Strategie, bei der versucht wird, Suchmaschinenalgorithmen zu manipulieren, um bessere Rankings zu erzielen.

Wie unterscheidet sich Cloaking von White Hat SEO-Methoden?

Während sich White Hat SEO auf ethische Techniken konzentriert, die sowohl für Suchmaschinen als auch für Nutzer einen Mehrwert bieten, zielt Cloaking darauf ab, die Suchmaschinen zu täuschen, indem ihnen andere Inhalte präsentiert werden als den tatsächlichen Nutzern.

Warum wird Cloaking trotz der Risiken verwendet?

Einige Webmaster setzen auf Cloaking in der Hoffnung, kurzfristige SEO-Erfolge zu erzielen. Sie nehmen dabei das Risiko von Strafen und des Verlusts Ihrer Glaubwürdigkeit in Kauf.

Was sind die häufigsten Cloaking-Techniken?

Einige der verbreitetsten Techniken sind versteckter Text, Seitenumleitungen, URL-Umleitungen basierend auf User-Agent oder IP und das Verstecken von Inhalten mit CSS.

Wie können Webmaster feststellen, ob ihre Website für Cloaking bestraft wurde?

Über die Google Search Console können Webmaster Benachrichtigungen zu manuellen Massnahmen erhalten, die gegen ihre Website ergriffen wurden. Ein plötzlicher Rückgang des Traffics kann ebenfalls ein Hinweis auf eine Bestrafung sein.

Gibt es legitime Gründe für das Cloaking?

In sehr seltenen Fällen, z. B. wenn Inhalte regional angepasst werden müssen, kann Cloaking gerechtfertigt sein. Allerdings muss hierbei sichergestellt werden, dass keine Täuschungsabsicht besteht und die Richtlinien der Suchmaschinen eingehalten werden.

Kevin Kyburz

Kevin Kyburz

Founder & CEO

Mit meinem ersten Schritt im Internet war ich bereits von den unbegrenzten Möglichkeiten überwältigt. Seither sind 20 Jahre vergangen und das Interesse daran ist kein bisschen kleiner geworden. Heute vereine ich meine Leidenschaft für SEO, Marketing und WordPress innerhalb von this:matters.